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Air Berlin: Flugbetrieb versinkt durch "wilden Streik" im Chaos refund.me fordert Insolvenzschutz für Passagiere und Sozialplan für die Belegschaft

Reisen / Urlaub

14 September 2017 20:17 Uhr

Potsdam (ots) - Nach massenhaften Krankmeldungen von Piloten versinkt die insolvente Air Berlin im Chaos. Flüge werden gestrichen, Passagiere warten stundenlang und oft vergeblich auf Umbuchungen und Weitertransport. refund.me, der internationale Dienstleister für Fluggastrechte, fordert faires Verhalten zur Schadensbegrenzung.

Grundsätzlich haben Passagiere bei Annullierungen ein Recht auf Verpflegung sowie einen zumutbaren Ersatzflug, der vom Fluganbieter organisiert werden muss. In der aktuellen Situation sind großangelegte Umbuchungen ohne große Verzögerungen unrealistisch.

Deshalb fordert refund.me faires Verhalten von allen Beteiligten, um Schadensbegrenzung zu betreiben. "Wilde Streiks von 200 Piloten sind ein Armutszeugnis und erzeugen ungeheure wirtschaftliche Schäden. Im Falle von Air Berlin sind die Folgen verheerend - für tausende Passagiere und die insgesamt etwa 8.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", sagt Eve Büchner, CEO und Gründerin von refund.me. "Es darf nicht sein, dass Air Berlin mit Steuergeldern gerettet wird, betroffene Passagiere aber leer ausgehen. Die Sanierung wird schwieriger. Eine gesetzliche Insolvenzabsicherung zugunsten der Flugpassagiere ist ebenso dringend nötig wie ein Sozialplan für die Belegschaft."

Mit konstruktiven Verhandlungen zu einem Sozialplan kann der Übergang der Belegschaft auf einen neuen Eigentümer geordnet werden. Die Unterbrechungen im Flugbetrieb schaden nicht nur der Fluglinie, sondern schwächen letztlich auch die Position der Piloten. Wird der "wilde Streik" durch massenhafte Krankmeldung nicht als "außergewöhnlicher Umstand" gewertet, stehen Passagieren für annullierte Flüge Entschädigungen laut der Europäischen Fluggastrechteverordnung EU 261/2004 zu. Dazu fehlen bislang allerdings die Erfahrungswerte, die Klagen sind vor dem Europäischen Gerichtshof anhängig, die Klärung wird noch dauern.

Dazu sagt Sandra Rosenberg, COO von refund.me: "Wir unterstützen weiterhin betroffene Fluggäste bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche gegen Air Berlin, auch wenn wir im Moment keine Versprechungen machen können, in welcher Höhe diese Ansprüche durchsetzbar sind und wieviel Zeit der Prozess in Anspruch nehmen wird. Wir können allerdings unseren Kunden zusichern, dass wir uns in jeder Hinsicht für sie einsetzen."

Über refund.me

Als globaler Dienstleister unterstützt das 2012 von der Unternehmerin Eve Büchner gegründete Unternehmen refund.me (https://refund.me/) Flugpassagiere bei der Durchsetzung ihrer Entschädigungsansprüche für Verspätungen, Flugausfälle, verpasste Anschlussflüge und Überbuchungen entsprechend der EU Verordnung (EG) 261/2004.

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