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Auf Heldenreise durch den »FinsterWald« Grimms Märchen neu erzählt Über 15.000 Besucher hat die digitale Erlebnis Ausstellung der Grimmwelt Kassel bereits in ihren Bann gezogen

Reisen / Urlaub

26 Juli 2019 20:19 Uhr

  • - Grimms Märchen neu erzählt / Über 15.000 Besucher hat die digitale Erlebnis-Ausstellung der Grimmwelt Kassel bereits in ihren Bann gezogen. (c) GRIMMWELT Kassel, Foto: Nils Kl

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Kassel (ots) -

Über 15.000 Besucher haben seit der Eröffnung im April bereits den "FinsterWald" in der Grimmwelt Kassel besucht. Die Ausstellung erzählt Grimms Märchen neu: 18 lichtstarke Projektoren, zahlreiche Lautsprecher und rund 1,5 km Kabel wurden verbaut. Animationen, Videosequenzen und 10 Soundspuren verwandeln 330 m² Ausstellungsfläche in einen lebendigen und begehbaren Märchenwald aus Licht und Schatten. Vögel zwitschern, ein Bach rauscht, dann heult ein Wolf in der Ferne und los geht die Heldenreise: In der multimedialen Rauminstallation bewegen sich die Besucher völlig frei und werden selbst Teil der Inszenierung. Der Clou: Die Ausstellung funktioniert ohne Sprache und Objekte, sie ist sprach- und kulturübergreifend verständlich. Jeder Besucher, egal welchen Alters, erlebt seine eigene Geschichte.

"Für uns ein Riesenerfolg", sagt Mirko Zapp, Kurator der Ausstellung. "Es ist toll zu sehen, wie begeistert sich die Besucher auf die digitale Inszenierung einlassen. Die Ausstellung regt die Phantasie an, bietet viel Raum für eigene Assoziationen und sorgt für reichlich Gesprächsstoff unter den Besuchern."

Die Ausstellung ist noch bis zum 06. Oktober 2019 zu sehen. www.grimmwelt.de/finsterwald

Weiteres Pressematerial, Fotos und Videos unter: https://www.grimmwelt.de/site/presse/ Öffnungszeiten: Di-So von 10-18 Uhr, Fr von 10-20 Uhr, Mo geschlossen Eintritt: Familienkarte für den "FinsterWald" 12 EUR, als Kombi-Ticket für Dauer- und Sonderausstellung 25 EUR Einzelkarte 5 EUR, erm. 3 EUR

Veranstaltungen

Do., 08.08. | 19.00 Uhr | Lesetheaterstück

Das Flüstern der Bäume

Anschaulich und mit einem Augenzwinkern beleuchtet Stefan Becker das Thema Wald und Baum aus unterschiedlichen literarischen Blickwinkeln. Vom Waldbaden wusste schon Achim von Arnim zu berichten, und Odysseus gilt als der erste Erbauer eines Baumhauses. Auch Goethe, Eichendorff und natürlich die Brüder Grimm haben sich mit dem Mythos Wald beschäftigt. Begeben Sie sich auf eine Reise durch den Wald seit der Antike bis in die Neuzeit. Eintritt: 15 EUR, erm. 12 EUR, inkl. Eintritt in die Sonderausstellung »FinsterWald« ab 18.00 Uhr

Sa., 07.09. | 17.00 - 01.00 Uhr | Museumsnacht

Mit Märchenmasken im FinsterWald

Ob Wolf, Rotkäppchen, Großmutter oder doch ein Baum - wähle Dein Lieblingsmotiv und gestalte Deine eigene Märchenmaske aus dem Buch von Nele Palmtag. Mit vielfältigen Materialien erweckst du Deine Lieblingsmärchenfigur zum Leben. Anschließend geht es in den FinsterWald, wo du Dir tapfer wie Schneewittchen oder Hänsel und Gretel den Weg durchs Geäst bahnen musst... Ein Workshop für Kinder und Jugendlich von 17.00 - 20.00 Uhr.

Hintergrund

»FinsterWald - Finde Deinen Weg durch den Märchenwald zur magischen Lichtung«

10.04.2019 - 06.10.2019

18 lichtstarke Projektoren, ebenso viele Media-Player, zahlreiche Lautsprecher und rund 1,5 km Kabel verwandeln 330 m² Ausstellungsfläche in einen begehbaren Märchenwald aus generativem Design. Über 300 Stunden dauerte das Rendern der Sequenzen, alle 20 Minuten startet die fertige Produktion. Einsteigen kann man zu jeder Zeit, die Ausstellung erzählt non-linear. Wer jede einzelne Szene in Gänze sehen will, muss über drei Stunden Zeit mitbringen. Der Clou der immersiven Produktion: Die Ausstellung ist ohne weitere Vermittlung sprach- und kulturübergreifend zugänglich. »Mit dem 'FinsterWald' realisieren wir zum ersten Mal eine rein digitale Ausstellung in der GRIMMWELT. Das gibt uns entsprechende Möglichkeiten: Der Verzicht auf Sprache auf der Ebene der Information ermöglicht ein intuitives Erfahren und eröffnet Zugänge für Besucher jeden Alters, jeder Sprache und jeden Kulturkreises«, so Peter Stohler, Geschäftsführer und Programmleiter der GRIMMWELT.

Heldenreise im FinsterWald

Wer die Schwelle zum »FinsterWald« überschreitet, verliert sich im märchenhaften Lichtspiel zwischen den Stämmen - ganz so, wie es Rotkäppchen erging. Dieser Wald ist ein lebendiges Wesen, wachsend und mäandernd zieht er den Besucher buchstäblich in seinen Bann. Der Weg zur magischen Lichtung ist bevölkert von rätselhaften Wesen, und sie zeigen uns, was tief in uns schlummert: In der multimedialen Rauminstallation gehen die Besucher auf ihre ganz persönliche, märchenhafte Heldenreise.

»In der Ausstellung erzählen wir von Verwandlungen, denn nur selten ist im Märchen eine Figur oder ein Ding genau das, was es scheint«, erklärt Mirko Zapp, Kurator der Ausstellung. Folgerichtig weist ein Irrlicht den Weg durch die nachtschwarze Szenerie. Bäume, Büsche, Höhlen - sogar ein Wasserfall mit Bach säumen den Weg, doch die Ausstellung verändert sich permanent: Wesen tauchen auf und verschwinden, mal stürmt es, mal regnet es, dann ist wieder der Mond am klaren Himmel zu sehen. Im Zentrum trifft der Besucher auf die magische Lichtung: Fünf riesige Stelen bilden eine Art mythischen Ritualraum. »Verwandlungen im Märchen stehen oft auch für innere Transformationsprozesse der Protagonisten«, so Mirko Zapp weiter. »Die Lichtung versetzt die Besucher an die Stelle eines Märchenhelden und sie erleben, wie es sich anfühlt, ein solches Abenteuer zu bestehen - allein im Wald, den Elementen ausgeliefert, umgeben von Dunkelheit und unheimlichen Wesen. Selbstverständlich fehlt auch das märchentypische gute Ende nicht.«

Das Bremer Produktionsstudio URBANSCREEN hat dafür eine Videosequenz entwickelt, die genauso assoziativ funktioniert wie der umgebende Wald - hier allerdings in realen Video-Bildern. Die Narration tritt zu Gunsten der Immersivität noch etwas weiter in den Hintergrund und der Besucher setzt sich einem Bilderstrudel aus, der ihn auf über 40 Quadratmetern Projektionsfläche umgibt. Die Sequenz enthält zahlreiche offene und versteckte Märchenzitate, das spannende aber ist: »Sie wirkt genauso, wenn man keins der Märchen (er)kennt. Die Ausstellung funktioniert ohne Vorwissen, am besten sogar, wenn der Kopf draußen bleibt,« so Mirko Zapp. Denn »FinsterWald« präsentiert keine konkreten Märchen, er liefert vielmehr Assoziationen und Bruchstücke von archetypischen Narrativen, sodass jeder Besucher seine eigenen Geschichten erleben kann.

Komponiert wurde der »FinsterWald« von URBANSCREEN, einem Produktionsstudio für interdisziplinäre Medienkunst aus Bremen. Das Studio ist bekannt für seine immersiven Installationen. »Einen digitalen Wald zu erschaffen war für uns gestalterisch und technisch äußerst spannend«, erzählt Majo Ussat, Geschäftsführer von URBANSCREEN. »Um hauptsächlich aus Schriftzeichen einen ästhetischen und lebendigen Wald wachsen zu lassen, haben wir einen eigenen dynamische Algorithmus entwickelt, bestehend aus Designelementen, Typographie und sich selbst generierenden Animationen.«

Mit über zehn Jahren Erfahrung bei der Umsetzung von komplexen Medienproduktionen haben URBANSCREEN u.a. bereits die Oper von Sydney, die Rice University in Houston, Texas, oder die Galerie der Gegenwart in Hamburg illuminiert.

Technikpartner der Ausstellung ist das Hamburger Unternehmen VISION TOOLS.

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